Masterarbeit
Aurora
Ort:​​​​​​​ Das Aurora ist ein Wohn- und Kulturzentrum für Geflüchtete und interessierte Kölner*innen im Herzen der Stadt. Es ist das prominenteste identitätsstiftende Bauwerk des Auftaktes zum Deutzer Hafen Quartier. Damals wie heute nimmt es eine zentrale Stellung im Gebiet der ehemaligen Mehlfabrik ein. Das markante, unter Denkmalschutz stehende Gebäude mit den Mehlsilos war wichtiger Bestandteil der Mühlen für die Mehlproduktion des Herstellers Aurora. Diese unverzichtbare Funktion hat das Haus auch nach seiner Umnutzung. Wo Getreide zu Mehl wurde, wird nun durch einen auf das Wesentliche reduzierten Umbau das neu zu bespielende Areal aktiviert.
Nutzung: Die Nutzungen gliedern sich in drei Hauptgruppen: Kultur, Bildung und Wohnen. Das Wohnen als Schwerpunkt soll mit 45 % den größten Anteil des Gebäudes einnehmen. Bildungs-und Integrationsprojekte nehmen 20% des Gebäudes ein und die Nutzung Kultur und Begegnung hat einen Gesamtanteil von 35%. In die vorhandene Struktur werden Elemente aus Stahl und Glas eingezogen, die unterschiedliche Nutzungen beherbergen. Architektonisch öffnen viel Glas, luftdurchlässige Brüstungen aus feinem Maschendraht und Aussparungen in den Ebenen den Blick nach oben und ermöglichen Lichteinfall. Durch diese offene Bauweise bleiben die grossen Dimensionen der Auermühle ablesbar und erinnern an die einstige Funktion der Mühle.
Konzept: Im Aurora-Gebäude prägt Achtsamkeit und Wertschätzung das gemeinsame Zusammenleben. Die Verantwortung für das Haus wird gemeinschaftlich getragen, und Bewohner*innen kümmern sich umeinander, unabhängig von Alter, Lebenssituation oder Familienstatus. Personen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, werden nicht nur untergebracht, sondern sind integraler Bestandteil der Gemeinschaft, in der gegenseitige Unterstützung im Mittelpunkt der Werte steht. Das Konzept des solidarischen Wohnens im Aurora Gebäude geht über die Bereitstellung von Wohnraum hinaus und umfasst auch Raum für Bildung und Kultur. Dadurch wird die Integration der Bewohner*innen gefördert, und der Wohnraum im Aurora wird zu einem Ort der Solidarität und des interkulturellen Austauschs, der die Vielfalt der Gemeinschaft bereichert.
Das denkmalgeschützte Gebäude bietet die Gelegenheit, ökonomisch und ökologisch verantwortungsbewusst zu handeln. Der bauliche Leerstand wird nicht nur revitalisiert, sondern auch sinnstiftend neu gestaltet. Nachhaltigkeit manifestiert sich durch den respektvollen Umgang mit der bestehenden Architektur, der einen positiven Einfluss auf das Umfeld ausübt. Die Schaffung von Lebensräumen für Menschen trägt zur Transformation unserer Gesellschaft bei und übernimmt Verantwortung für die Zukunft. Die gemeinsame Verantwortung für die Gesellschaft bildet die Grundlage nachhaltigen Handelns. Gemeinsam wird ein positiver Beitrag zu einer lebendigen, sozial gerechten Gemeinschaft geleistet. Es wird eine nachhaltige Wohnkultur durch starke soziale Strukturen und einen hohen Grad an Eigeninitiative geschaffen.
Das Gebäude fördert durch ihre architektonische und räumliche Gestaltung die Interaktion zwischen den Menschen. Der Ort ermöglicht das Zusammenkommen und die Begegnung von Menschen und fördert dadurch die Gemeinschaft. Das Gemeinschaftsleben wird durch das Zustandekommen von sozialer Interaktion unterstützt. Dazu werden Orte für aktive Interaktion, geplante gemeinschaftliche Aktivitäten, und passive Interaktion, Orte für zufällige Begegnungen, geschaffen. Lebendige Orte für Begegnung und Austausch, gemeinschaftliche Räume die das Miteinander und die Vielfalt fördern sind genauso wichtig wie Räume für Ruhe, Rückzug und Begegnung mit sich selbst. Wir sind ein integraler Bestandteil eines lebendigen Quartiers und tragen aktiv dazu bei. Das Aurora soll nicht nur auf das Quartier, sondern auch darüber hinaus wirken.

Nutzung: Bildung, Kultur, Wohnen
Kategorie: Masterthesis
Jahr: 2024
Ort: DE - Köln
Fläche: 16.185 qm
Auftraggeber: individuelle freie Masterthesis​​​​​​​
Entwurf: Klara Schoenberg


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